Die Drei im Bus

Autor: Wolfgang M. Buchta


WB1, WB2 und UB, besser bekannt als Wolfgang Brandstetter, Wolfgang Buchta und Ulli Buchta, haben sich in vier Tagen eine Überdosis deutscher Automuseen gegeben. Schön war’s!

Zylinderhaus

An der Mosel, dem vielleicht bekanntesten deutschen Weinbaugebiet, reifen edle Weine in dunklen Kellern, und nach dieser langen Reise wartet feines Essen auf uns. 

Es gibt – gar nicht so wenige – Menschen, die allein wegen des guten Weins und der spektakulären Landschaft an die Mosel fahren.

Für uns darf es ruhig ein „bisserl mehr“ sein.

In Wittlich-Wengerohr findet sich die Benarrow GmbH – www.benarrow-cars.com – die Klassiker aller Marken professionell und gekonnt restauriert, wartet und pflegt und auch immer einige Fahrzeuge zum Verkauf anbietet. 

Aber es gibt noch mehr! Ganz klassisch mit einem Borgward B611-Kleinbus dürfen wir uns – Danke für die Probefahrt, Bernd! – zur automobilhistorischen Hauptattraktion der Region chauffieren – zum Zylinderhaus im nahegelegenen Bernkastel -Kues.

Im Zylinderhaus (www.zylinderhaus.com), einem relativ neuen und mit über 100 Automobilen sowie Motorrädern und Nutzfahrzeugen auf 5000 m2 Ausstellungsfläche größeren Museum in Deutschland hat man sich auf deutsche Marken konzentriert und setzt da vor allem bei den Marken der Auto Union – von DKW bis zum Horch – Maßstäbe. 

Das Zylinderhaus ist das „Baby“ von Bernd Benninghoven, der dieses großartige Museum in rund drei Jahren aus dem Nichts aufgebaut hat.  

Eine besondere – und brandneue – Attraktion ist das originale Käfer Cabrio eines gewissen Johann „Hans“ Hölzel!

Das Zylinderhaus verdient die Bezeichnung Museum tatsächlich, denn es ist keine kahle Halle, in der ein paar schöne Autos stehen, sondern der Hausherr hat viel Zeit und Mühe auf die „Dekoration“ – also die tausenden Sachen, die eine Garage zum Museum machen – verwendet. 

Der VW Typ 147 Fridolin steht vor dem Postamt, das Schneider Monsun Boot am Strand, und liebevoll gestaltete „Shops“ – von der Apotheke bis zum Spielwarengeschäft – laden zum Schauen und Staunen ein, und wer will, kann im angeschlossenen Restaurant speisen oder sogar im Museum heiraten. 

Technik Museum Speyer

Time to say Goodbye! Nach zwei schönen Tagen müssen wir den Weißen Bären in Mülheim an der Mosel verlassen.

Denn heute ist bei uns Weltkulturerbe-Tag!

Trier, einer der ältesten Städte Deutschlands, am Ufer der Mosel gelegen, geht auf die römische Stadt Augusta Treverorum zurück. Aus römischer Zeit stammt auch die berühmte Porta Nigra, ein Stadttor, dessen Bau um 170 n. Chr. begonnen wurde.

Auch das nahegelegene Speyer geht auf die Kelten und Römer zurück, aber wir sind – natürlich – wegen historischer Technik gekommen. Rund einen Kilometer vom Dom entfernt, befindet sich das Technik Museum Speyer, das eine bunte Palette an „Technik“ präsentiert, vom mechanischen Ringelspiel bis zur Raumfähre Buran. Vom Mercedes 300 des Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr der Ortschaft Bockham in Oberbayer bis zum Nissan President Leichenwagen. Technik, wohin man schaut, zu Luft (McDonnell F-101 Voodoo) und zu Wasser (Kleinst-U-Boot „Biber“ aus 1944) und auf Schienen (Krupp Schnellzugslokomotive 91 514 aus 1937).

Auto & Technik Museum Sinsheim

Der „große Bruder” des Technik Museums Speyer ist das Auto & Technik Museum Sinsheim. Die beiden Museen in Sinsheim und in Speyer gehören zusammen. Fallweise werden die Exponate ausgetauscht.

Das Technik Museum Sinsheim – rund eine Autostunde südlich von Frankfurt – bietet seinen Besuchern eine weltweit wohl einzigartige Vielfalt an (historischer und aktueller) Technik.

Von „ganz alten Oldtimern“ wie diesem Brasier Stadtcoupé aus 1908 bis zu Formel 1-Boliden (McLaren-Honda MP 4/5, 1989). Von Panzern (Panzer IV aus dem Zweiten Weltkrieg) bis zu einer Junkers Ju 87 Stuka, die 1989 aus dem Mittelmeer nahe St. Tropez geborgen wurde – in Originalzustand!

Natürlich Ferrari, Maybach Zeppelin DS 7 mit Karosserie von Erdmann & Rossi aus 1930 das Blue Flame Rekordfahrzeug (1001 km/h im Jahre 1970) oder ein Harley-Davidson-Fahrrad.

Und die beiden Wahrzeichen des Museums – Concorde und Tupolev Tu 144 am Dach des Museums, die beide begehbar sind.

Das klingt nach viel und das klingt nach Vielfalt? Ja, genau das ist das Konzept! „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen; und jeder geht zufrieden aus dem Haus.“, schrieb schon Johann Wolfgang von Goethe im Faust.

Militärkram interessiert euch nicht? Mit Flugzeugen fangt ihr nichts an? Kein Problem, geht daran vorbei und schaut euch den Rest an. Auch „für den Rest“ wird der Tag nicht reichen – wahrscheinlich wäre sogar eine ganze Woche zu kurz, alle Exponate eingehend zu würdigen.

Automuseum Wolfegg

Nach Sinsheim in nur einem Tag brauchen sogar wir eine kleine Erholungspause, die wir am Fritz B. Busch-Weg 1 finden.

Ah, höre ich so manchen sagen, heute seid ihr im Automobilmuseum von Fritz B. Busch in  Wolfegg, aber das ist nicht ganz korrekt.

Von 2006–2016 führte Anka Guter-Busch, die Tochter des 2021 verstorbenen Fritz B. Busch, das Museum und verkaufte dann die Exponate mangels Nachfolger an das Auto- und Traktormuseum Bodensee – autoundtraktor.museum – in Uhldingen-Mühlhofen.

Nicolas Flosbach – einst Gästeführer in Speyer und Sinsheim, womit eine schöne Verbindung zu unserer Reise gegeben ist – zog 2009 ins ländliche Wolfegg im Allgäu. Seine Wahl fiel auf diesen Wohnort, da sich hier das Automobilmuseum von Fritz B. Busch befand. Für ihn, der seit frühester Kindheit dem Benzinvirus verfallen ist, war es nur logisch, in einem Ort mit Automuseum zu leben.

2017 bezog er die 500 Jahre alten Nebengebäude des fürstlichen Schlosses von Waldburg-Wolfegg in Wolfegg – und das Automuseum Wolfegg ward (wieder) geboren.

Schwerpunkt der neuen Sammlung sind Autos der 60er-, 70er- und 80er-Jahre, die ein deutlich jüngeres Publikum ansprechen – ein Drittel der Besucher sind unter 30 Jahre.

Ein paar Fahrzeuge aus der „Ära Busch“ – so wie der Benz 8/20 Bj. 1918, sowie Spezialthemen wie die größte Einradanhänger-Ausstellung der Welt oder die gesammelten Formula Student Rennwagen der FH Weingarten runden das Angebot ab.

Und weil wir schon mal da sind, verwenden wir den Tag (auch) für einen Phototermin mit einem raren Exponat: Fiat 850 Lucciola Lombardi Quattro Porte aus 1969, der sich in einer Titelgeschichte über den Fiat 850 sicher gut machen wird. Danke für deine Zeit und Hilfe, Nicolas!

Zylinderhaus – Museum für Historische Fahrzeuge
Adolf Kolping Str. 2
54470 BERNKASTEL-KUES
www.zylinderhaus.com

Technik Museum Speyer
Am Technik Museum 1
67346 SPEYER
www.speyer.technik-museum.de

Auto & Technik Museum Sinsheim
Museumsplatz
74889 SINSHEIM
www.sinsheim.technik-museum.de

Automuseum Wolfegg
Fritz B. Busch Weg 1
88364 WOLFEGG
www.automuseum-wolfegg.de

Hotel Weißer Bär
Moselstr. 7
54486
MÜLHEIM AN DER MOSEL
www.hotel-weisser-baer.de

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