Das Rallye Fest
Autor: Text: Gernot Kronberger Photos: Veranstalter und Christian Windischberger (Privatarchiv)
Ohne Zeitnahme flott Rallye fahren, ein Abenteuer, welches seit über zehn Jahren mehr als 160 Teams aus allen Teilen der Welt anlockt.
Daun ist im Allgemeinen eine beschauliche, historisch interessante und eher ruhige Kleinstadt in der Vulkaneifel. Ende Juli verwandelt sie sich jedoch für drei Tage in das Mekka des historischen Rallyesports. Über 160 originale und originalgetreu aufgebaute Fahrzeuge aus fünf Rallye-Jahrzehnten locken zehntausende Fans zu den zahlreichen Sonderprüfungen. Vom Mini Cooper S über die „Heckschleudern“ der 70er- Jahre, allen Typen der Gruppe-B-Ära bis hin zu den „Allradlern“ der Gruppe A und den frühen WRC-Autos ist nahezu lückenlos alles vertreten, was jemals über die Rallye-Pfade geprügelt wurde. Die fehlende Zeitnahme ist eines der Erfolgsgeheimnisse dieses Festivals, flotte Gangart ist erwünscht, Bummeln eher nicht! Der Spaß steht im Vordergrund, nicht die Zeit! Die VIP- Teams rund um Weltmeister Stig Blomqvist, Rauno Aaltonen, Bruno Thiry, Kalle Grundel, Nicky Grist, Harald Demuth und Rudi Stohl, natürlich auf seinem legendären Audi 90 quattro, erfüllen nicht nur die unzähligen Autogrammwünsche, sondern zeigen spektakuläre Fahreinlagen auf den Sonderprüfungen. Selbst WM-Star Thierry Neuville reist extra von den Tests in Finnland an, um bei dem spektakulären Auftritt seiner Brüder Yannik Neuville und Tom Heindrichs in den von ihm früher selbst in der WM pilotierten Ford Fiesta WRC und Citroën DS3 WRC dabei zu sein. Das Eifel Rallye Festival ist sicher eines der wohl weltweit größten Klassentreffen des historischen Rallyesports!
Mittendrin, neben dem bereits erwähnten Team Rudi Stohl/Richard Dvorak, weiter vier Teams aus Österreich. Helmut Steiner/Bianca Pfaff, Toyota Celica WRC, Franz Zehetner/Martin Strobl, Alpine Renault A310 V6, Erich Müller/Stefan Zabernig, Peugeot 205 T16 und Christian Windischberger/Peter Grohs, Lancia Delta HF Integrale 16V, einem originalen Werksauto, welches 1990 von Massimo Biasion auf der Akropolis Rallye eingesetzt wurde. Für das Team Windischberger/Grohs stellt das Eifel Rallye Festival eine besondere Herausforderung dar. Christian Windischberger bringt zwar durch mehrere erfolgreiche Einsätze in der aktuellen österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft (ORM) viel Erfahrung für schnelles Rallye-fahren mit, für Peter Grohs bedeutet es den ersten Einsatz als Copilot bei einer schnellen Rallye. Fehlende Vorbereitungszeit für den lückenlosen Rallye-Schrieb aller Sonderprüfungen muss durch Improvisationstalent wettgemacht werden. Im Laufe der Rallye gelingt dies immer besser und so kann der Delta Integrale schon sehr bald so richtig flott und mehr als nur publikumswirksam bewegt werden. Beschleunigte Fortbewegung, kontrollierte Drifts und das alles im Einklang mit den zahlreichen Fans, das Eifel Rallye Festival bietet die perfekte Bühne dazu.