Die Südbahn am Semmering

Autor: Jürgen Splet


20 Jahre Südbahnmuseum in Mürzzuschlag

Vor ein paar Monaten hatte ich ein E-Mail im Postfach – US-Car-Ausstellung anlässlich einer Jubiläumsfeier im Südbahnmuseum – das versprach ein interessanter Themenmix zu werden. Wir meldeten unsere Teilnahme an und so stand einem Ausflug mit dem AMC in weiterer Folge nichts mehr im Wege.

Ab Neunkirchen sagten wir der Autobahn ade, fuhren auf der alten 17er so wie schon in den 70ern und schlussendlich durch die Adlitzgräben hintenrum auf den Semmering. Immer wieder interessant, so ein kleines Schlachtschiff auf Straßen zu bewegen, die ich eigentlich mit NSU etc. gewöhnt bin …

Kaffeepause kurz vor der Passhöhe in der Hochstraße bei Bäckerei Dietmayer – sehr empfehlenswert – dann weiter auf der alten Straße Richtung Spittal und schließlich Mürzzuschlag. Wir kamen bereits am Abend zuvor an und erkundeten ein wenig die Umgebung – mit dem Wagen, für Spaziergänge war es zu feucht …

Sonntag morgen – ein gemütliches Frühstück – danach die wenigen Meter zum Ausstellungsgelände gefahren und eingeparkt – immer noch etwas Segen von oben erhaltend …

Das sollte sich im Laufe des vormittags Gott sei Dank ändern. Und während sich das Gelände langsam mit Besuchern füllte, begannen auch wir unseren Rundgang durch das Museumsgelände. Ich war zum ersten Mal dort und muss gestehen: DAS hatte ich nicht erwartet. Im ersten Gebäude ein sehr schön gestalteter historischer Abriss über die Entstehung sowohl der Eisenbahn an sich als auch dieser Strecke im Besonderen – danach der Gang zum zweiten Gebäude, in welchem sich eine Unzahl von Fahrzeugen befindet – und zwar nicht nur Lokomotiven aus der Geschichte dieser Strecke, sondern speziell eine große Zahl an Draisinen und sonstigen Hilfsfahrzeugen des Bahnbetriebes – und was mich speziell erstaunte: Nicht nur, dass es zahlreiche Geräte mit Puch-Motorradmotoren gab, sondern auch einige speziell für den Schienenverkehr adaptierte LKW! Ein Kranwagen-Ungetüm auf FAUN-Basis, ein zweiter FAUN für Transportzwecke bei Baustellen, ebenfalls ein umgebauter Büssing, ein Kübelwagen und ein früher Ford-Transit – in der extrem seltenen Schiebetür-Version!

Somit ist dieses Museum nicht nur für Enthusiasten des Schienenverkehrs interessant, sondern auch für den Kfz-Liebhaber, der so von Einsatzgebieten erfährt, die nicht alltäglich sind.

Am Freigelände – sprich: der Gleisanlage – gab es verschiedene Gäste aus den ehemaligen Kronländern zu bestaunen – eine Dampflok aus Ungarn beispielsweise, die extra angereist war und unter Dampf stand, einen historischen Sonderzug aus Ungarn und auch aus Prag gab es Gäste, die auf Schiene angereist waren. Die Tschechen haben ja an sich eine Sammlung ihrer Eisenbahnhistorie, die auch Österreich, wo solches privaten Initiativen überlassen bleibt, durchaus gut zu Gesicht stünde – aber das habe ich hier ja schon im Vorjahr erwähnt …

Bei den US-Fahrzeugen möchte ich besonders zwei hervorheben – beide um die 100 Jahre alt: Ein wunderschöner Feuerwehrwagen in fahrbereitem Zustand und einer von zwei in Europa bekannten Chalmers dieses Modells. Absolute Raritäten, über die der Besitzer einiges zu erzählen wusste.

Gegen 15.00 Uhr begann sich der Parkplatz zu leeren und auch wir machten uns auf den Heimweg – diesmal die längere Strecke durch die Berge über Mariazell, natürlich wieder mit einer Jausenpause, diesmal im „Salettl“ in Lilienfeld direkt am Teich – etwas abseits der Hauptstraße, aber dort finden sich meist die schönsten Fleckerln.

Der anschließende Gewitterregen konnte uns aber auch nicht aufhalten, auch wenn der Scheibenwischer in Stress kam, und so kamen wir schlussendlich abends wieder in Gaweinstal an, in der Gewissheit, ein wunderschönes Wochenende mit vielen erstaunlichen Eindrücken erlebt zu haben. Wir kommen gerne wieder!


 

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