Zwei-Drittel-Kilometer
Autor: Hannes Denzel
Die 666 Meter von Gampern 2024 (das dritte MVCA-Sprintspektakel)
Der neue Modus hat dem Format gut getan, zumindest sagen das Stimmen sowohl von Teilnehmer- als auch Zuschauerseite. Der „neue Modus“ besteht darin, dass die Teilnehmer nicht mehr wie bisher einzeln vom Fahrerlager zum Start kommen und dann gleich ihre Wertungsrunde absolvieren. Vielmehr kommt jetzt jede Klasse geschlossen zum Start, absolviert dann im Pulk drei Aufwärmrunden, um anschließend einzeln auf die Wertungsrunde abgelassen zu werden. Dadurch bekommen die Mopeds wesentlich mehr Meter unter die Gummis und die Zuschauer haben ständig was vorm Auge – und in der Nase und um die Ohren.
Trotz martialischem Namen geht es beim MVCA-Sprintspektakel – heuer übrigens am 23. Juni – ja nicht um Streckenrekorde, sondern mehr um die Gaudi, auch wenn die Gleichmäßigkeit bewertet und auch honoriert wird. Aber allzu ernsthaft muss keiner zur Sache gehen. Deshalb dienen die Aufwärmrunden auch nicht dazu, den Streckenverlauf zu lernen. Dreimal rechts, einmal links – das ist schnell gemerkt. Und dass der Parcour 666 Meter (oder in etwa Zwei-Drittel-Kilometer) lang ist, steht ja im Titel des Events. Der für die Zuschauer nicht nur historische Touren-, Renn-, Sportmotorräder und Gespanne in „Action“ bietet, sondern auch hautnahes Meet & Greet im Fahrerlager – das für jedermann frei zugänglich ist. Absperrungen gibt es da ebensowenig wie Eintrittsgelder oder VIP-Bereiche.
Das Teilnehmerfeld war heuer wieder bunt gemischt und wir reden hier von den Fahrzeugen: nämlich was Baujahre, Marken, Hubräume, technische Merkmale betrifft. Die ältesten aus den 20er-Jahren, die jüngsten bis 1975. Diese Baujahrsgrenze hat damit zu tun, dass in diesem Jahr 1975 der Motor Veteranenclub Attnang Puchheim gegründet wurde. Das erste Sprintspektakel war ja als Jubiläumsveranstaltung zu dessen 45tem Jubiläum gedacht. Nächstes Jahr stünde der 50te Geburtstag an. Der wird allerdings auf eine andere Weise gefeiert werden müssen: Das Sprintspektakel geht jetzt zu einem zweijährigen Turnus über, ist also erst 2026 wieder an der Reihe. Böse Zungen behaupten, das läge daran, dass es so lange dauert, bis die Population der Landhühner sich wieder so weit erholt hat, dass der Kreuzer Sepp (der Wirt, um dessen Lokal die Strecke ja führt) den heurigen Rekord an verkauften Grillhendln brechen kann. Dass das Landhuhn seit dem Sprintspektakel auf der Liste der gefährdeten Arten stehen soll, ist aber ein Gerücht. Wir werden sehen, denn auch wenn alle guten Dinge drei sind, muss das ja nicht heißen, dass das vierte Ding nicht noch besser werden könnte …