24. Ötztal-Classic
Autor: Ernst Lorenzi
Fünf Weltmeister und Olympiasieger am Start und agierten als erste Gratulanten der Preisträger.
Die 400 Augen der 100 teilnehmenden Piloten und Co-Piloten aus 9 Nationen strahlten mit jedem Kilometer heller, viel leuchtender als die doch schon matten Scheinwerfer der Oldtimer. Stoppuhren lügen nicht und der eine oder andere selbstverschuldete Fehler konnte die Stimmung im Fahrzeug von 36 unterschiedlichen Herstellern nicht trüben, die Zeit würde auf den 460 Kilometern noch kommen wo sich Konkurrenten verschätzen würden und so wieder den Gleichstand herstellen würden. Bei aller Euphorie für die Schönheit der Natur in der sich die historischen Automobile bewegten, galt es am Ende doch zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Zum 20 Jahre Jubiläum des veranstaltenden Oldtimer Clubs Ötztal ging es im Wesentlichen über die Passstraßen, Piller im Pitztal, Biehler Höhe in der Silvretta, Arlbergpass, Ötztaler Gletscherstraße zum Rettenbach Gletscher und die Timmelsjoch Panoramastraße bis zum Crosspoint mit dem höchsten Motorrad Museum in Europa. Höchster Passierpunkt war in 2832 m am Parkplatz der Gletscherstraße, wo trotz zeitweiligen Nebelschwaden Erinnerungsfotos geschossen wurden. Zu absolvieren waren acht Zeitkontrollen, 26 Passierpunkte und
28 Sonderprüfungen
Im Festzelt in Ötz wurde das Ötztal-Classic Dinner und der Festakt der Siegerehrung zelebriert. Die Motorsportler staunten nicht schlecht als der Rennleiter Gerhard Holzknecht und Clubobmann Franz Thurner gleich fünf anwesende und teilnehmende Weltmeister und zwei davon auch Olympiasieger vorstellte: Patrick Ortlieb, Benjamin Raich, Armin Kogler und dazu Fuzzy Kofler aus Meran der die Oldtimer Weltmeisterschaft gewonnen hatte. Ein spezieller Gastpilot war Philipp Brändle, der bis vor wenigen Monaten noch als Aerodynamik Ingenieur von Lewis Hamilton agierte und nun dem F1 Zirkus verließ, um das elterliche Sportgeschäft in Zürs zu leiten. Diese Prominenten fungierten bei der Siegerehrung als Pokalüberreicher und erste Gratulanten.
Gesamtsieger...
...und damit am exaktesten gelang das dem Duo Fritz Jirowsky und Gerhard Soukal aus Wien auf Alfa Rome 2000 GTV Bj. 1971 mit lediglich 11,53 Strafpunkten. Die Klassensiege A-E bis 1960 gingen an Tomas Fiala mit Beifahrer Katerina Kopkova aus Prag, auf einem Austin Healy 100 Bj. 1956 mit 14,39 Punkten. In der Gruppe F 1961 bis 1970 ging der Sieg an das Wiener Team Kilzer mit Harald, Samuel und Laurenz auf einem Daimler Benz. Die Gruppe G Bj 1971 bis 1980 gewann der Gesamtsieger Jirowsky/ Soukal. Gerald und Lennard Orlik auf Opel Monza GSE aus Deutschland ließen in der Kategorie H die Konkurrenten hinter sich. Das Clubmitglied vom Oldtimer Club Ötztal Burkhard Riml mit Mauren Scheffer auf einem Morgan Three Weehler gelang der Sieg in der Klasse I. Die Bremsprüfung in Obergurgl gewann Benni Raich mit Vater Alois, was im Skirennlauf affinen Publikum ein leichtes Staunen hervorrief, denn der erfolgreiche zweifache Olympiasieger konnte das Weltcup Rennen in Sölden am Rettenbach Gletscher nie gewinnen und nun triumphiert er bei dieser Spezialwertung.
In den fünf Kategorien schafften es Alfa Romeo Fahrer zwei Podestplätze, Porsche Driver gelang diese Leistung sogar dreimal.
Spannend wie die Rallye selbst waren die Wetterbedingungen. Von 35 Grad in Ötz und lediglich plus 9 ° am Rettenbachgletscher reichte die Spanne. Naturgemäß waren die Autos vom kühleren Wetter mehr angetan als die Chauffeure und Co Piloten.
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