Als es dem Käfer zu bunt wurde, ging er ins Museum

Autor: Margit Schwed


Ja, also, wie fängt man so eine Geschichte an…..

Es war einmal ein hässliches kleines Entchen – na sehen Sie – schon der erste Fehler in der Geschichte – es war natürlich ein hässlicher kleiner VW-Käfer.

Warum hässlich? Weil der Lack ganz matt und ein unschönes Rot – innen so farblos langweilig, einfach ein Auto, nach dem keiner den Kopf wendete, wenn es vorbeifuhr.

Dann war da ein junges Mädchen – und es ist schon wieder passiert – Fehler No.2 – es war kein Mädchen mehr, weil sie den 30er schon zart um ein Jährchen überschritten hatte.

Aber das ist Nebensache. Im Geiste war sie ein junges Mädchen und das Jahr 1997 mutierte in Gedanken zum Jahr 1969. Immerhin war in diesem Jahr das Käferchen auch schon 1 Jahr lang auf der Straße und das kleine Mädchen wirklich noch klein.

Und jetzt gestehe ich alles – das kleine Mädchen war und bin immer noch ich, Ihre geneigte Autorin dieser Geschichte.

Ich sah den farblos-faden Käfer und ein Wirrwarr an bunten Farben ergoss sich in meinen – bis dahin so biederen – Gedanken und ich beschloss, dem Käfer und mir etwas Gutes zu tun.

Ich, die noch nie einen Pinsel (außer zum Ausmalen eines Zimmers) in die Hand genommen hatte, begann – vorerst zaghaft, dann immer forscher, mit Lackstift, Pinseln und Farbresten, die sich in der Werkstatt von Freunden gefunden hatten, Bilder auf den matten Lack zu zaubern.

Und aus dem faden, blass-orangeroten Käfer wurde ein knallbunter Flower-Power-Beatle-Beetle.

Einige Jahre sind wir noch damit gefahren (unter anderem waren wir auch 2005 beim Käfertreffen in Windischgarsten) und dann fristete das bunte Käfertier sein Dasein fast 20 Jahre in der Garage.

Zu meiner Ehrenrettung muss ich sagen, dass sich unser ganzer Stil in Richtung 1920er Jahre verändert hatte und dieser Hippie-Käfer nicht mehr zu unserem Lebensstil passte. Jetzt sind es eher Fahrzeuge wie Peugeot Quadrilette, Bj. 1924, Chevrolet Capitol, Bj. 1927, Peugeot 301 CR, Bj. 1933 etc.

Und jetzt, damit mein kleiner bunter Käfer nicht noch bunter wird (ich wäre ja schon wieder versucht, ein bisserl herumzumalen), hat er ein Platzerl gefunden, an dem er sich vor vielen Bewunderern präsentieren kann: im Siegfried Marcus Automobilmuseum Stockerau. Dort darf er nämlich vom 27. Oktober 2024 bis zum 27. April 2025 wohnen – und wer weiß, vielleicht findet er danach ja wieder einen Ort, an dem ihn viele bewundern können.

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