Begegnung mit Juan Manuel Fangio in Lebensgröße
Autor: Redaktion
Die Bronzeskulptur „Juan Manuel Fangio“ am Mercedes-Benz Museum
„Close-up“ – der Name der Serie des Mercedes-Benz Museums ist Programm. Jede Folge erzählt Überraschendes, Spannendes, Hintergründiges. Dazu wirft sie den Spot auf Details eines Fahrzeugs, Ausstellungsexponats oder eines Elements von Architektur und Gestaltung. Diesmal im Blick: die Bronzeskulptur „Juan Manuel Fangio“ vor dem Museum.
Nr. 3/2023: Bronzeskulptur „Juan Manuel Fangio“
Lebensgroß: Ein Foto gemeinsam mit Juan Manuel Fangio ist eine tolle Erinnerung an den Besuch im Mercedes-Benz Museum. Wann hat man schon die Gelegenheit, einem der berühmtesten Rennfahrer aller Zeiten Aug’ in Aug’ gegenüberzutreten und sogar hinter dem Lenkrad seines Silberpfeils Platz zu nehmen? In der Ausstellung im Mercedes-Benz Museum ist das nicht möglich. Direkt vor dem Gebäude hingegen problemlos.
Drei Tonnen schwer: Seitlich vor dem Museum steht seit 2006 eine zweiteilige Bronzeskulptur. Sie besteht aus der lebensgroßen Figur des fünffachen Formel-1-Weltmeister Juan Manuel Fangio und seinem Mercedes-Benz Silberpfeil W 196 R – ebenfalls in tatsächlicher Größe.
Nahbar: Fangio hat die rechte Hand am Lenkrad und den Helm unter dem linken Arm. Ein Fuß steht auf einem Abweisblech des Fahrzeugs. Sein Blick ist direkt ins Auge des Betrachters gerichtet: Es scheint, als ob er jederzeit bereit ist, einzusteigen und loszufahren.
Beliebter Fotopoint: Doch Fangio steigt nicht ein. Der Rennfahrer lässt seinen Besuchern den Vortritt, im W 196 R aus den Jahren 1954/1955 Platz zu nehmen. Die Skulptur zeigt deutlich, wie gern diese Möglichkeit genutzt wird: Die Bronze rund um den Einstieg und am Lenkrad wird von vielen Händen aus aller Welt glänzend gehalten. Die Gelegenheit für ein Selfie oder Foto lässt sich kaum jemand entgehen.
Lebensleistung: Juan Manuel Fangio erringt mit Rennwagen von vier Marken insgesamt fünf Weltmeistertitel. 1954 und 1955 wird er mit dem Mercedes-Benz Rennwagen W 196 R Formel-1- Weltmeister und prägt damit die zweite Generation der Silberpfeile wie kein anderer Fahrer.
Silberpfeil: Zwei Versionen des Mercedes-Benz Rennwagens W 196 R gibt es, die je nach Rennstrecke verwendet werden: mit freistehenden Rädern (so wie bei der Skulptur) für kurvenreiche Kurse und mit Stromlinienkarosserie für Hochgeschwindigkeitsstrecken. Der Achtzylinder- Reihenmotor entwickelt aus 2.497 Kubikzentimetern Hubraum bis zu 213 kW (290 PS) und bringt den Rennwagen auf fast 300 km/h. Das Mercedes-Benz Museum zeigt beide Versionen dieses Silberpfeils als Originale im Raum Mythos 7: Silberpfeile – Rennen und Rekorde.
Eins von sechs: Das Kunstwerk am Mercedes-Benz Museum trotzt Wind und Wetter. Es ist ein Abguss eines Denkmals, das in Barcelona, Spanien, an der Rennstrecke Circuit de Catalunya steht. Geschaffen hat es um die Jahrtausendwende der katalanische Künstler Joaquim Ros i Sabaté im Auftrag des Automobilclubs Real Automóvil Club de Cataluña (RACC). Die Skulptur beeindruckt, und so initiiert damals DaimlerChrysler Classic im Einverständnis mit dem Künstler weitere Ausführungen. Unterstützer des Vorhabens sind die Fangio-Stiftung in Balcarce, Argentinien, wo Fangio geboren ist, und als weiterer Sponsor das Mineralölunternehmen Repsol YPF (heute: Repsol). Die spanische Gießerei Barberí fertigt fünf Abgüsse.
Würdigung: Der legendäre Motorsportler stirbt im Juli 1995 im Alter von 84 Jahren in Buenos Aires. Somit werden alle Abgüsse posthum und an Orten mit Bezug zu Juan Manuel Fangio aufgestellt: am Nürburgring, in Monaco nahe der Rascasse-Kurve, in Monza am dortigen Autodromo, in Buenos Aires vor dem Sitz von Mercedes-Benz Argentina – und eben am Mercedes-Benz Museum. Aufgestellt wird die Skulptur zu dessen Eröffnung im Jahr 2006.