Einmal muss Schluss sein.
Autor: Redaktion
Fast 50 Jahre, mit einigen Unterbrechungen, war Herbert Hauf auf den Rennstrecken Europas unterwegs.
Unvergessen sein Abstecher nach Daytona (USA), als in den 80er Jahren viele europäische Fahrer zum Saisonauftakt Anfang März in den Sunshinestate reisten. Am vergangenen Wochenende aber bestritt er sein letztes Rennen im Rahmen der Moto Trophy im Autodrom von Most (Tschechien). „Einmal muss Schluss sein“, kommentiert der am 16.7.1957 geborene Franke seinen Entschluss.
Dabei blickt der gelernte Werkzeugmacher auf erfolgreiche sportliche Erfolge in der Vergangenheit zurück. 1976 gab er sein Debut beim Flugplatzrennen in Diepholz. In den glorreichen 1980er Jahren, als gleich mehrere deutsche Piloten um Grand Prix Siege kämpften, setzte er sich mehrmals gegen die GP-Sieger Martin Wimmer, Manfred Herweh und Co durch. Ein Jahr zuvor hatte er 1979 den OMK-Pokal, die Nachwuchs-meisterschaft gewonnen und stieg damit in die nächst höhere Liga der Deutschen Meisterschaft auf.
Erfolgreich ging es weiter, schließlich errang er 1981 den Titel des Europameisters in der hart umkämpften Viertelliter-Klasse. Auch bei den Weltmeisterschaftsläufen mischte er im Reigen der internationalen Grand-Prix-Stars mit. Sein bestes Ergebnis war Platz 6 bei französischen Grand Prix in der 350er-Klasse, bereits zuvor errang er beim deutschen Weltmeisterschaftslauf auf dem Nürburgring Platz sieben.
Mangels fehlender finanzieller und materieller Unterstützung hängte er vorübergehend den Helm an den berühmten Nagel. Privat zog er 1992 vom fränkischen Fürth ins saarländische Riegelsberg um. Dort betrieb er ein Fahrradgeschäft, das er vor Jahren einem Nachfolger übergab. Doch der Rennsport ließ ihn nie los und so kaufte er von seinem fränkischen Landsmann Harald Merkl dessen Yamaha TZ 250, die von Zwitakt-Guru Adi Schneider bestens gewartet wurde. Gleiches hatte er schon einmal vor über 40 Jahren getan, als er seine Motorsportlaufbahn begann.
Damit war er mehrere Jahre in der Moto Trophy Serie erfolgreich unterwegs. „Jetzt aber ist die Zeit gekommen, aufzuhören. Nur bei Präsentations-Läufen steige ich nochmals auf die Yamaha und drehe einige Runden, bevor die Kolben einrosten“.
So bleibt der stets froh gelaunte Franken den Rennsportfans erhalten, sie können ihn weiterhin bei Klassik-Events auf den Rennstrecken in Aktion sehen.