Jubiläumsfahrt 125 Jahre Horch

Autor: Redaktion


120 Jahr Horch in Zwickau

Das 125jährige Gründungsjubiläum der Fa. Horch (14.11.1899 in Köln-Ehrenfeld) feiert der Horch Club e.V., der unter der Postanschrift des renommierten August Horch Museums firmiert, mit einer Jubiläumsfahrt zu den wichtigsten Stationen im Leben von August Horch. Mit Horchfahrzeugen starten Ende Mai 2024 die Mitglieder von seinem Geburtsort Winningen über Köln, Reichenbach und Zwickau nach Ingolstadt.

August Horch wurde am 12. Oktober 1868 in Winningen an der Mosel geboren. Nach der Schulzeit begann er eine Schmiedelehre im elterlichen Betrieb und ging dann, wie damals üblich, auf Wanderschaft. Während der Wanderjahre wurde er unter anderem für den Eisenbahnbau tätig und erlangte dort eine Vorarbeiterstellung. Die Arbeit zeigte ihm jedoch die Grenzen seines technischen Wissens auf, weshalb er 1888 ein Ingenieurstudium am Technikum Mittweida begann. 1891 schloss er seine Ausbildung zum Maschinenbauingenieur ab und arbeitete in verschiedenen Firmen. Angeregt durch Motorradvorführungen in Leipzig und der Information, dass in Mannheim die Firma Benz & Cie. vierrädrige Fahrzeuge baute, bewarb er sich dort 1896 erfolgreich um eine Anstellung. Schnell erwarb er sich das Vertrauen von Carl Benz und wurde nach kurzer Zeit mit der Leitung der Motorwagenfertigung betraut. August Horch bemühte sich den noch in den Kinderschuhen steckenden Motorwagenbau kontinuierlich zu verbessern, hatte jedoch häufiger Probleme seine Ideen bei Carl Benz durchzusetzen. Dieser hielt am Bestehenden fest, was schließlich dazu führte, dass August Horch die Firma verließ und am 14. November 1899 in Köln-Ehrenfeld, sein eigenes Unternehmen, die Firma Horch & Cie. gründete.

Zunächst reparierte und verbesserte er mit wenigen Mitarbeitern Fahrzeuge wohlhabender Kölner Bürger um Geld für sein Ziel, eigene Fahrzeuge zu bauen, zu verdienen. Ende 1900 war der erste Wagen fertig, und es folgten weitere die verkauft wurden. Doch der Kapitalbedarf für das junge Unternehmen konnte mit den in Köln gewonnenen Partnern nicht abgedeckt werden. Neben den technischen Herausforderungen begleiteten Geldsorgen den jungen Unternehmer, die schließlich dazu führten, dass er in Sachsen einen Partner fand, der ihm eine finanzielle Sicherheit bot. Im März 1902 wurden daraufhin die Betriebseinrichtungen der Firma in eine ehemalige Spinnerei nach Reichenbach verlagert.

Horch verbesserte seine Fahrzeuge fortlaufend und erwarb sich bei der Kundschaft einen guten Ruf. Das Unternehmen wuchs kontinuierlich und die Räume wurden schnell zu klein. In Reichenbach wurde ihm keine Möglichkeit zur Firmenerweiterung angeboten, was schließlich dazu führte, dass er aus dem nahegelegenen Zwickau im April 1904 das Angebot annahm, dort das Betriebsgelände einer ehemaligen Segeltuchmacherei zu kaufen und sein Unternehmen dorthin zu verlagern (heute Betriebsstandort der FES).

August Horch sah im Motorsport eine gute Möglichkeit die Leistungsfähigkeit seiner Fahrzeuge unter Beweis zu stellen und fuhr selbst Rennen. Zum Teil war er sehr erfolgreich, aber es gab auch herbe Rückschläge, die sich negativ auf das Geschäft auswirkten. Infolgedessen kam es zu Auseinandersetzungen, die schließlich 1909 zum Ausscheiden aus dem von ihm gegründeten Unternehmen führten.

Mit der finanziellen Unterstützung von Freunden gründete er 1909 in unmittelbarer Nachbarschaft ein weiteres Unternehmen mit seinem Namen ( heute Sitz des August Horch Museums), das er 1910 aufgrund von Namensstreitigkeiten mit seinem ersten Unternehmen in Audi Automobil-Werke mbH umbenannte. Hier engagierte er sich gleichfalls wieder im Motorsport und errang dreimal hintereinander einen ersten Platz bei der Alpenfahrt, die nach heutigen Maßstäben einem Formel 1 Rennen entspricht. Nach dem 1. Weltkrieg zog sich August Horch mehr und mehr aus der unmittelbaren Leitung der Firma zurück und wurde Mitglied des Aufsichtsrates. Als anerkannter Automobilexperte engagierte er sich in verschiedenen Organisationen und Verbänden der deutschen Automobilindustrie. Diese Tätigkeit erforderte eine häufige Anwesenheit in Berlin und so wählte er auch seinen Wohnort in der Reichshauptstadt.

Nach der Gründung der Auto Union AG, bestehend aus den vier Sächsischen Automobilwerken Audi, DKW, Horch und Wanderer im Jahr 1932, wurde er Mitglied in deren Aufsichtsrat. Nach Kriegsende bekam er schließlich im Oktober 1945 in Münchberg, Oberfranken, eine Wohnung. Sein Wunsch wieder in seinen Geburtsort Winningen zurück zu kehren scheiterte an der dortigen französischen Besatzungsmacht. August Horch starb am 3. Februar 1951 in Münchberg und wurde 5 Tage später auf dem Friedhof in Winningen beigesetzt.

Die von August Horch gegründeten Automobilfirmen Horch und Audi lebten nach dem 2. Weltkrieg weiter. In Zwickau wurde daraus später der VEB Sachsenring mit dem weltberühmten Trabant und in Ingolstadt entstand die heutige Audi AG, die ihren Start in Ingolstadt mit DKW Ersatzteilen und später mit DKW Fahrzeugen begann

Mit der Jubiläumsfahrt vom 25. Mai - 2. Juni 2024 möchte der HORCH Club an August Horch und die Gründung der Horch-Werke erinnern. Dazu werden die Orte, die im Leben von August Horch und seinem Unternehmen eine besondere Bedeutung hatten, mit Horch-Fahrzeugen besucht. Die Jubiläumsfahrt beginnt am 25. Mai in Winningen an der Mosel, dem Geburtsort von August Horch. Am Abend des 28. Mai treffen die Fahrzeuge in Zwickau ein, wo weitere HORCH-Clubmitglieder mit ihren Fahrzeugen hinzukommen. Für den 29. Mai ist eine Ausfahrt geplant, die nach Reichenbach führt, wo die Teilnehmer auf dem Marktplatz vom Bürgermeister und weiteren Persönlichkeiten empfangen werden.

Nach der Rückkehr in Zwickau ist auf dem Marktplatz eine Präsentation der Fahrzeuge mit einem Empfang durch die Oberbürgermeisterin vorgesehen, bevor am Abend im August Horch Museum mit geladenen Gästen das Jubiläum gefeiert wird. Der nächste Ort auf der Route ist am 30. Mai Münchberg in Oberfranken, wo August Horch am 3. Februar 1951 starb. Am Abend des 31. Mai reffen die Fahrzeuge in Ingolstadt ein. Für den 1. Juni ist eine Ausfahrt um Ingolstadt mit einer Präsentation der Fahrzeuge am Audi Forum vorgesehen.

Für Zwickau, wie auch für die anderen Orte auf der 1.000 km langen anspruchsvollen Fahrt, wird es die größte Anzahl Horch-Fahrzeuge seit sehr langer Zeit sein, die Passanten in Augenschein nehmen können.


 

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