Kilomètre Lancé mit den schönsten Fahrzeugen
Autor: Redaktion
Drei Brough Superior SS 100 kommen zum Kiomètre Lancé
Das Kilomètre Lancé vom 8. bis 10. September 2023 wird auch ein Fest für Motorrad-Gourmets. Alleine drei der legendären zwischen 1924 und 1940 gebauten Brough Superior SS100 nehmen bei den Sprint-Rennen die 1.000 Meter unter die Räder. Bis zum Zweiten Weltkrieg galten die Motorräder mit dem rund 70 PS starken Zweizylinder als die schnellsten und vor allem bestverarbeiteten Maschinen der Welt. Noch frühere Baujahre haben die ehemaligen Werksrennmaschinen Harley Davidson „Twocam“ und Indian „Daytona“. Bereits in den zwanziger Jahren kämpften auch die amerikanischen Hersteller um Meter und Sekunden. Dazu etablierte Harley-Davidson sogar in Europa einen eigenen Rennstall. Ein Freundeskreis um den Spezialisten Udo Dobrzanski erinnert beim Kilomètre Lancé mit vier Motorrädern an diese besondere Ära Motorrad-Geschichte.
Deutsche Motorrad-Renngeschichte von Feinsten verkörpert die zwischen 1931 und 1934 gebaute NSU 500 SS „Bullus“. Der Engländer Tom Bullus sorgte mit dem Einzylinder aus Neckarsulm auf allen europäischen Pisten für Furore. Zwei dieser 22 PS starken Renner starten in St. Moritz anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Marke NSU.
Ein weiteres herausragendes Motorrad auf den Rennpisten war die DKW 250 SS „Ladepumpe“. Der Motor ist ein Zweizylinder-Zweitaktmotor mit Doppelkolben nach dem System des Schweizer Ingenieurs Arnold Zoller. Seine Konstruktion ist wassergekühlt und mit einer Ladepumpe zur Leistungssteigerung versehen. Ende der 30er-Jahre wünschten sich sämtliche Privatfahrer eine der im Werk Zschopau zwischen 1939 und 1942 gebauten aufgeladene DKW Super Sport. Marcus Höfken demonstriert auf dem Engadin Airport das unverkennbare Brüllen seines Zweitakters aus Familienbesitz.
In der Chronologie berühmter Motorräder nimmt eine Norton Manx (1946 bis 1963) ebenso teil wie eine BMW R 68 von 1952. Nur 1452 Exemplare wurden von dem ersten 100 Meilen schnellen Motorrad gebaut und somit ein absolutes Highlight der 100-jährigen BMW Motorrad-Geschichte, welches wir auf dem Engadin Airport mit einigen Motorrädern feiern werden, allen voran mit einer R32 aus dem Jahr 1923.
Wir freuen uns aber auch, mit Jörg Laibacher in die italienische Rennszene blicken zu dürfen. Der Marbacher wird seinen NCR Ducati von 1981 die Sporen geben. Das erste offizielle Ducati-NCR-Rennteam wurde übrigens 1967 in Borgo Panigale bei Bologna gegründet.
Big Bikes wie Motorräder von MV Agusta und eine Münch TTS 1200 erinnern an die siebziger Jahre und auch an Gunter Sachs, der zeitweise in St. Moritz wohnte. Sein extrovertierter Lebensstil machte ihn in den 1960er und 1970er Jahren zum Prototypen eines Playboys. Zu seinem Fuhrpark gehörte auch eine Münch Mammut, was die exklusive Marke erst so richtig bekannt machte.
Blitzschnelle Superbikes der Neuzeit sowie spektakuläre Motorräder der Customizing-Szene oder Vertreter alternativer Antriebskonzepte runden das umfangreiche Portfolio der Zweiräder ab. Beim Kilomètre Lancé sind alle Fahrzeugarten und alle Antriebstechnologien erwünscht. Diese Vielfalt machen die Auftakt-Veranstaltung der Internationalen St. Moritzer Automobilwoche aus.
Für besondere Fahrzeuge sind noch ein paar wenige Startplätze vorhanden. Mit nachfolgendem Link kommen Sie direkt zur Online-Nennung:
Das Kilométer Lancé definieren wir als Mobilitäts-Festival. Organisationsleiter Tobias Aichele erklärt dazu: „Wir haben das professionelle Dach der Internationalen St. Moritzer Automobilwoche, die ins Jahr 1929 zurückgehende Tradition der Veranstaltung, mit St. Moritz einen der begehrlichsten Standorte der Welt, und mit der rund 1,8 Kilometer langen Piste des Engadin Airport ein Alleinstellungsmerkmal in Europa, welche sich auch für Rekordfahrzeuge eignet. Dieser Cocktail führt zu dem Zauber der Veranstaltung.“
Alle sechs Veranstaltungen der Internationalen. St. Moritzer Automobilwoche (ISAW) sind auf der Gemeinschafts-Homepage www.i-s-a-w.com zusammengefasst.