Museum auf Rädern: Technisches Museum Wien tourt durch ganz Österreich

Autor: Redaktion


Mobiles Vermittlungsformat „roadLAB“ bereist mit E-Bus die Bundesländer

Als flächenmäßig größtes Bundesmuseum, das auf 22.000 m² Ausstellungsfläche 12.000 Objekte be­herbergt, scheint das Technische Museum Wien zwar schwerlich transportabel, dennoch kommt das Museum nun mit dem roadLAB mobil und direkt zu seinem Publikum. Um die Begeisterung für Technik und Wissenschaften auch in die Bundesländer zu tragen, wurde ein E-Bus zu einer digitalen Pro­duktionswerkstatt samt 3D-Drucker, Schneideplotter, Lasercutter und anderen innovativen Fertigungs­technologien aufgerüstet, der nun mit einem fachkundigen Vermittlungsteam durch Österreich tourt.

Mit dem aus Mitteln der Digitalisierungsoffensive der Bundesarbeitskammer geförderten roadLAB will das Technische Museum Wien vor allem Jugendliche für den MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) begeistern und wertvolle Kompetenzen für die Arbeitswelt der Zukunft vermitteln. Der mobile Maker*Space kann deshalb von Schulen, aber auch von Freizeiteinrichtungen und Vereinen für Workshops gebucht werden, wo Teilnehmende mit modernen Geräten und Programmen experimentieren können. „Unser Ziel ist es, Jugendlichen Orientierung bei der Berufswahl zu geben und sie durch unkompliziertes Erlernen von digitalen und technischen Fähigkeiten besonders für den zukunftsweisenden MINT-Bereich zu interessieren“, erklärt Generaldirektor Peter Aufreiter. AK-Präsidentin Renate Anderl fügt hinzu: „Im roadLAB lernen SchülerInnen nicht nur Technik anzuwenden, sondern auch, sie zu gestalten. Genau darum geht es der AK mit dem Digifonds – die Befähigung zur gerechten Gestaltung der Arbeitswelt von Morgen.“

Dazu wird das Vermittlungskonzept des pädagogischen Makings eingesetzt, welches sich bereits seit 2018 im techLAB, dem hauseigenen Maker*Space des Technischen Museums Wien, bewährt. Bei diesem Erfolgsformat, das nun auch mobil in ganz Österreich angeboten werden kann, steht ein konkretes Projekt im Zentrum, welches nach den Vorstellungen der Teilnehmenden gestaltet wird. Ob Schlüsselanhänger, Sticker oder Tragetasche – Jugendliche können mithilfe von zeitgemäßer Fertigungstechnologien und mit Unterstützung von engagierten ExplainerInnen eigene Ideen umsetzen. Hauptaugenmerk liegt also auf der kreativen Nutzung von Technik für die eigenen Zwecke, wodurch selbstgesteuertes und selbstwirksames Lernen begünstigt wird. „So erleben junge Menschen auch, wie vielfältig und kreativ der MINT-Bereich ist. Nicht zuletzt wollen wir damit auch mit dem stereotyp männlichen Image aufräumen, das der Technik immer noch anhaftet“, erläutert Generaldirektor Peter Aufreiter. Um besonders Mädchen* und junge Frauen* zu erreichen und für MINT-Themen zu begeistern, werden im roadLAB außerdem spezielle Vermittlungsformate aus dem vom Bundeskanzleramt unterstützten Projekt „MakerInnen werden mobil“ angeboten. „Mit dem roadLAB des Technischen Museums kommt die MINT-Idee direkt zu den jungen Frauen* und Mädchen* in ganz Österreich. Ich unterstütze diese Initiative, weil dadurch die Begeisterung für Technik nicht nur in der Theorie, sondern vor allem in der Praxis entfacht wird. Mit dem roadLAB hat das Technische Museum genauso ein Format etabliert, das jungen Frauen* und Mädchen* einen niederschwelligen Zugang zu Technik ermöglicht“, ergänzt Bundesministerin Susanne Raab.

Der ca. 15 m² große mobile Maker*Space wird nicht nur mit Elektromotor angetrieben, sondern verfügt auch über Solarpaneele, die Strom für die Geräte der digitalen Werkstatt erzeugen. Dadurch ist der Betrieb nicht nur umweltschonender, sondern auch unabhängig von direkter Stromversorgung möglich. Zusätzlich ist das roadLAB auch mit eigenem WLAN ausgestattet und kann bis zu 35 Laptops zur Verfügung stellen, um eine besonders niederschwellige Nutzung zu gewährleisten. Um ein nachhaltiges und dauerhaftes Lernerlebnis zu schaffen, bietet das Technische Museum Wien außerdem zahlreiche Möglichkeiten zur Vor- und Nachbereitung auf der Online-Plattform „nextgen*LAB“ und in vielfältigen Online-Workshops. Darüber hinaus wird nur mit Open-Source-Programmen gearbeitet, die für Teilnehmende kostenfrei im Internet zugänglich sind.


 

Der auffällig gestaltete Bus, der mit seinen großen Fenstern Neugier auf die digitale Werkstatt weckt, bereist ganz Österreich und verweilt wochenweise in Regionen, wo er von Schulen, Freizeit- und Bildungs­einrichtungen oder Vereinen gebucht werden kann. Das speziell geschulte Vermittlungsteam des roadLABs zeigt in vielfältigen Workshops beispielsweise wie Schneideplotter oder Lasercutter funktio­nieren oder unterstützt Teilnehmende beim 3D-Modellieren, bevor die Entwürfe auch direkt 3D-gedruckt werden können. Ebenso können im roadLAB auf Anfrage maßgeschneiderte Spezialkurse angeboten werden. 

Jungen Menschen einen niederschwelligen und lustvollen Zugang zu Technik zu ermöglichen und dabei wichtige 21st Century Skills wie digitales Verständnis und kreative Problemlösungskompetenz zu ver­mitteln, hat im Technischen Museum Wien bereits Tradition. Nach dem miniXplore für Kinder ab drei Jahren und dem Maker*Space „techLAB“ für Jugendliche, steht das Museum nun auch in den Bundesländern als wichtiger außerschulischer Lernort zur Verfügung: „Mit dem roadLAB haben wir ein Herzensprojekt des Museums realisiert, das unsere Ziele und Werte vereint. Damit ermöglichen wir hochwertige, zeitgemäße und inklusive Bildung, die niederschwellig und breit in ganz Österreich zugänglich ist. Und auch unser Bekenntnis zu nachhaltigen Innovationen schwingt mit, sowohl was die Workshop-Themen als auch die umweltfreundliche Technik des Busses angeht, aber auch in Hinblick auf unsere Museumsarbeit an sich“, freut sich Generaldirektor Peter Aufreiter über den gelungenen Startschuss des Projekts.  


 

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