Technisches Museum Wien mit Zukunftsthemen ins neue Jahr

Autor: Redaktion


Jahresprogramm 2022 stellt Nachhaltigkeit und Innovation in den Fokus

Bei der Jahrespressekonferenz des Technischen Museums Wien mit Österreichischer Mediathek am 25. Jänner 2022 präsentierten Generaldirektor Peter Aufreiter und die Wirtschaftliche Geschäftsführerin Karin Skarek sowohl die diesjährigen Pläne und Projekte in den Bereichen Ausstellungen, Vermittlung und Forschung als auch ein Update zur Besuchsentwicklung und der operativen Nachhaltigkeit im Museumsbetrieb.

Die Aktivitäten des Technischen Museums Wien reflektieren auch 2022 die Leitideen des Hauses:

Nachhaltigkeit

Auch 2022 werden viele weitere Vermittlungsprogramme zum Thema Nachhaltigkeit angeboten und entwickelt – vor Ort, in der neuen Museums-App „TMW ToGo“ und auch als Online-Programm sowie via App bei einem Stadtspaziergang oder im Nachhaltigkeits-ZINE, dem Online-Magazin zu diesem Schwerpunktthema. In der Schausammlung finden BesucherInnen nun auch 100 Objekte, die mit den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen verknüpft wurden und aufschlussreiche Perspektiven auf die nachhaltigen Entwicklungsziele eröffnen. Dem Bekenntnis zur Nachhaltigkeit wird auch im operativen Museumsbetrieb Rechnung getragen, wofür dem Museum als erstem Bundesmuseum das Österreichische Umweltzeichen verliehen wurde. Diesen Weg geht das Haus auch 2022 und darüber hinaus konsequent weiter.

Innovation im Zentrum

„Durch bedeutende Umbauten der Ausstellungsbereiche präsentieren wir Technik und Forschung am Puls der Zeit und wollen damit Begeisterung für den zukunftsweisenden MINT-Bereich fördern – also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik“, fasst Generaldirektor Peter Aufreiter die diesjährigen Erweiterungspläne der Dauerausstellungen zusammen. In dem neu gestalteten Ausstellungsbereich „Space“ werden nicht nur historische Objekte der AustroMir-Mission, Österreichs einziger Weltraummission, sondern auch aktuelle Weltraumforschung und innovative Raumfahrtprojekte von österreichischen Organisationen gezeigt. Mit dem „Science Corner“ gibt das Haus Forschenden der Technischen Universität Wien eine Museumsbühne, während im „Innovation Corner“ zukunftsweisende Technologien von österreichischen Start-ups und innovativen Unternehmen gezeigt wird. Die ab Herbst 2022 präsentierte „Musik Lounge“ widmet sich der Ära der Elektronischen Musik und zeigt nicht nur herausragende Original-Objekte von österreichischen Ikonen, sondern bietet auch Möglichkeiten, interaktiv in die digitale Musikproduktion einzutauchen.

Außerdem sind derzeit die bedeutendsten Umgestaltungen der Schausammlung seit der Wiedereröffnung des Museums vor mehr als 20 Jahren im Gange, wodurch ab 2023 drei neue Dauerausstellungen mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Innovation präsentiert werden.

Verankerung in Gegenwart und Zukunft

Nicht nur in Ausstellungen verfolgt das Technische Museum Wien aktuelle Entwicklungen und zukunftsweisende Innovationen, auch der Museumsbegriff wird stärker in Gegenwart und Zukunft gerückt. So wurde die erste Digitale Sammlung gegründet oder die derzeitige Ausnahmesituation im Gedächtnisspeicher der Österreichischen Mediathek durch lebensgeschichtlichen Interviews mit Pflegkräften oder Genesenen bewahrt. Auch im Forschungsbereich setzen das neu gegründete Forschungsinstitut des Technischen Museums Wien und die Österreichische Mediathek Impulse.

Zugang und Teilhabe

Um auch österreichweit Menschen für Technik und Wissenschaft zu begeistern, geht das Museum 2022 mit dem mobilen Vermittlungsformat „roadLAB“ auf Tour und intensiviert weiterhin seine Aktivitäten in der Online-Vermittlung. Durch Kooperationsformate und der Entwicklung von speziellen Vermittlungsangeboten arbeitet das Museum weiterhin daran, sozioökonomisch benachteiligte Personen oder Menschen mit Beeinträchtigung barrierefreien Zugang – sowohl vor Ort als auch digital – zu ermöglichen. Ebenso ist ein interaktiver Outdoor-Erlebnisbereich in Planung, der niederschwelligen Zugang ermöglicht.

Internationale Perspektive

Die kürzlich eröffnete Sonderausstellung FOODPRINTS ist Teil einer europäischen Museumskooperation und wird ab Herbst 2022 nach Schweden, Spanien und Deutschland reisen, während im Technischen Museum Wien die Ausstellung „BioInspiration. Innovation nach dem Vorbild der Natur“ aus dem Parque de las Ciencias in Granada zu sehen sein wird, gefolgt von den Themen „Zero Emission Cities“ und „Smart World“. „Unsere Leitmotive Nachhaltigkeit und Innovation innerhalb dieser internationalen Kooperation zu vertiefen, ist eine wunderbare Chance, einen globaleren Horizont einzunehmen. So kann FOODPRINTS ein größeres, europäisches Publikum erreichen, während unser heimisches Publikum im Rahmen von zukünftigen Ausstellungen auch um die internationalen Perspektiven der Partnermuseen bereichert wird“, freut sich die Wirtschaftliche Geschäftsführerin Karin Skarek über die gelungene Kollaboration.

Genderinformiertes Ausstellen und Vermitteln

Das Technische Museum Wien sieht es als eine seiner maßgeblichen Aufgaben, einen Beitrag zum Gleichgewicht der Geschlechter in Naturwissenschaften und Technik zu leisten und die Dekonstruktion von Stereotypen voranzutreiben. Dieses Bekenntnis spiegelt sich sowohl in der Sammlungsstrategie, in den Ausstellungs- und Vermittlungskonzepten als auch im operativen Betrieb wider. Außerdem findet im Rahmen des abteilungsübergreifenden „Fokus Gender“ am Technischen Museum Wien im Frühjahr 2022 die Tagung „Feminist and Queer Perspektives on Food“ statt. Ebenso erweitert das Museum auch 2022 seine gendersensiblen Vermittlungsformate, um besonders Mädchen* und junge Frauen* für den MINT-Bereich zu begeistern.

BesucherInnenentwicklung und wirtschaftliche Situation

Zwar ist im Vergleich zum BesucherInnenaufkommen vor der Pandemie ein Rückgang von etwa 50 % zu verbuchen, im Jahr 2021 konnte aber die Anzahl der BesucherInnen um 15 % auf 206.590 Besuche gesteigert werden. Den größten Einbruch verzeichnete das Haus bei Gästen aus dem Ausland – die normalerweise ca. ein Viertel des Besuchsaufkommens ausmachen – mit einem Minus von 82 % im Vergleich zum Vorkrisenniveau. Dafür konnte der Wert beim lokalen Publikum nach Berücksichtigung der Schließtage sogar um 6 % im Vergleich zum Rekordjahr 2019 gesteigert werden.

Die Einnahmen des Museumsbetriebs (Eintritte, Shop und Kulturvermittlung) haben sich 2021 mit ca. +20 % erholt, sind aber leider immer noch ca. 40 % unter dem Wert von 2019. Dank Einsparungsmaßnahmen und der Covid-Unterstützung des Bundes kann das Haus eine ausgeglichene Jahresbilanz aufweisen und das neue Jahr mit einem ausfinanzierten Budget starten.

Übersicht aktueller und kommender Sonderausstellungen

2022:

Künstliche Intelligenz? (bis Sommer 2022)
Die interaktive Ausstellung über Ernährung (bis Sommer 2022)
„BioInspiration. Innovation nach dem Vorbild der Natur“ (ab Herbst 2022)

2023:

„Wettlauf gegen die Zeit. Energiewende“ (Arbeitstitel)
„Die Wiener Weltausstellung 1873“ – Sonderausstellung anlässlich des 150. Jubiläums
„Zero Emission Cities“ (Arbeitstitel)

2024:

„100 Jahre Radio“ – Sonderausstellung anlässlich des Rundfunkjubiläums in Österreich
„Smart World” (Arbeitstitel)

Mehr Informationen zum Jahresprogramm 2022: https://www.technischesmuseum.at/presse/nachhaltigkeit_und_innovation_im_fokus_des_museums


 

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