Variatio delectat* sagt schon ein lateinisches Sprichwort.

Autor: Wolfgang M. Buchta


An einem schönen Dezember-Sonntag haben sich die Familien Pulkert und Buchta an abwechslungsreichen Transportmitteln erfreut und sind mit dem modernsten Wasserstoffauto zur ältesten Schmalspurlok Österreichs gefahren, aber alles der Reihe nach ...

Auf Schienen ...

1868 erhielt Steyr durch die Rudolfsbahn einen Anschluss ans österreichische Bahnnetz und bald entstand der Wunsch nach dem Bau einer „als schmalspurige Localbahn auszuführende Locomotiveisenbahn von Steyr (Garsten) durch das Steyerthal bis Unter-Grünburg“. 

1888 erhielt Josef Ritter von Wenusch die Konzession für die Errichtung und den Betrieb der Bahn und bald darauf erfolgte die Gründung der „Steyrtalbahn AG“ die am 19. August 1889 auf der Strecke Garsten–Grünburg feierlich eröffnet wurde. In den folgenden Jahren florierte die Bahn gar prächtig und wurde mehrmals erweitert. 

1902 wurde die Steyrtalbahn verstaatlicht und erreichte 1909 mit einer Streckenlänge von 55 km ihre größte Ausdehnung, aber ab 1933 ging es allmählich bergab - die erste Teilstrecke (Sierning - Bad Hall) wurde eingestellt. Knapp 50 Jahre später fuhr am 28. Februar 1982 der letzte Zug und per 1. März schien die Steyrtalbahn Geschichte zu sein - ein klassisches Nebenbahnschicksal ...

Wären da nicht zwei „weiße Ritter“ in Gestalt der ÖGEG (Österreichische Gesellschaft für Eisenbahngeschichte - www.steyrtalbahn.at) und des Vereins „Pro Steyrtalbahn“ auf den Plan getreten, und siehe da, drei Jahre später - im Juni 1985 - begann der Museumsbahnverkehr auf der Strecke Grünburg - Steyr Lokalbahnhof.

Und das „Wunder“ sollte Bestand haben: Die Strecke wird bis heute von dem enthusiastischen Team der ÖGEG mit einem wachsenden Fuhrpark von 760-mm-Schmalspur Lokomotiven und Waggons befahren. Und wir durften am 1. Dezember „an Bord“ sein ... 


 


 


 


 

... und auf der Straße


 
Mit „irgendeinem“ Automobil nach Steyr zu reisen wäre zwar möglich, aber banal gewesen. Zur alten Bahn wäre ein ganz modernes Auto angesagt, und wenn das auch noch dampfen wie eine Dampflok könnte ... Mit dem 2018 auf der „Consumer Electronics Show“ in Las Vegas präsentierten Nexo konnte die Marke Hyundai schon ihr zweites serienmäßiges Wasserstoffauto vorstellen. 
 
Nein, der Wasserstoff wird nicht verbrannt sondern in einer Brennstoffzelle (Fuel Cell) mit dem Luftsauerstoff oxidiert und in Strom und Wasserdampf umgewandelt, der dann einen Elektromotor von 120 kW antreibt. Also ist der Nexo ein Elektroauto, bei dem der Strom nicht aus eine Batterie kommt, sondern aus drei Wasserstofftanks aus Karbonfiber.

Der Nexo ist ein stattlicher - 467 cm Länge - SUV mit 5 Sitzen und riesigem Kofferraum, und im Gegensatz zu „normalen“ Elektroautos (BEV - Battery Electric Vehicles) hat er schon jetzt eine Reichweite von 666 km laut WLTB und wird binnen 5 Minuten mit 6,33 kg - Wasserstoff tankt man nach Gewicht - Wasserstoff befüllt.  Sofern man eine Tankstelle findet, denn derzeit gibt es ganze fünf  - Wien, Graz, Innsbruck, Asten und Thalheim bei Wels - in ganz Österreich, aber bekanntlich musste auch Bertha Benz bei ihrer historischen Fernfahrt von Mannheim nach Pforzheim im Jahre 1888 in der Stadt-Apotheke in Wiesloch bei Heidelberg um Benzin „betteln“...


 


 

*Abwechslung erfreuet
 

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