Goldener Kolben für Peter Schneider
Autor: Redaktion
Der Präsident des DEUVET erhält die Auszeichnung Goldener Kolben 2024 von F-kubik
Das Forum für Fahrzeuggeschichte, kurz F-kubik, ehrt 2024 mit der Auszeichnung „Goldener Kolben“ eine Persönlichkeit für ihren langjährigen, unermüdlichen und erfolgreichen Einsatz zum Erhalt historischer Mobilität in Deutschland: Den „Goldenen Kolben 2024“ erhält Peter Schneider für seinen über Jahrzehnte anhaltenden selbstlos-idealistischen Einsatz, die gesetzlichen und politischen Rahmenbedingungen in der Bundesrepublik wie auch auf europäischer Ebene zu verbessern.
Seit 1986 ist Peter Schneider aktiv in der schon 1976 gegründeten Interessenvertretung der Veteranen- und Oldtimerbesitzer, die sich zum Bundesverband DEUVET Oldtimer-Youngtimer e.V. mit Akkreditierung beim Bundestag in Berlin weiterentwickelte. Schon zu Beginn der Arbeitsgemeinschaft der Fahrzeugclubs übernahm Schneider notwendige Aufgaben im Bereich Finanzen und Clubbetreuung, bis ihm 2003, demokratisch gewählt durch die Szenevertreter, die Pflege der politischen Kontakte und Aktivitäten übertragen wurde.
So ist es auch ein Verdienst Schneiders, als Mitglied der Interessenvertretung viele offene Fragen für die Oldtimer-Allgemeinheit mit zu gestalten und verbindlich juristisch zu verankern, etwa die „rote 07-Nummer“ und das Prädikat des H-Kennzeichens, verbunden mit der Erlaubnis der Zufahrt in Umweltzonen. Auch der Abbau weiterer bürokratischer Einschränkungen wie das Lkw-Sonntagsfahrverbot für historische Nutzfahrzeuge standen anfangs auf seiner umfangreichen Arbeitsliste.
Die Sisyphus-Aufgabe von politischer Arbeit hat Peter Schneider nicht gehindert, sich den täglich ändernden Parametern durch Stimmungswandel oder neuen Gesetzesvorlagen motiviert zu stellen. Den Oldtimerbesitzern das Fahren des historischen Kulturguts zu erleichtern, erfordert außergewöhnlichen Zeiteinsatz und intensives Themenstudium, permanente Kontaktpflege und notwendige Überzeugungsarbeit bei Entscheidern und Politikern. Letztlich sind es diplomatische Fähigkeiten, ein weitreichendes Allgemein- und Fachwissen sowie gelebtes Vertrauen, um schließlich überzeugende und nachhaltige Ergebnisse zu erzielen.
Bei den Rahmenbedingungen aus unterschiedlichen Interessen, Hoffnungen und auch extremen Forderungen in einer und an eine Interessenvertretung gehört schon eine gewaltige Portion Motivation und Ausdauer dazu. Hier kann nur Leidenschaft und Engagement für die Interessen aller Oldtimerbesitzer die Grundlage sein, auch wenn die Motivation einer eigenen, ungehinderten historischen Mobilität durchaus als Basis erhalten bleibt. Schneider bewegt seit 1987 mobile Erinnerungen aus seiner Kindheit: eine 1956er Opel Limousine vom Typ Rekord.
Peter Schneider, geboren am 7.Dezember 1954 in Hamburg, engagiert sich seit Schul- und Ausbildungszeiten in vielen demokratischen Aufgaben und Institutionen. Seit 1978 arbeitet er als selbstständiger Glasermeister und ist in Berufsverbänden ehrenamtlich unterwegs. Mit Beitritt zur Alt-Opel Interessengemeinschaft übernimmt Peter Schneider schon 1981 die Aufgaben eines Club-Delegierten im DEUVET, der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Fahrzeug-Veteranen-Clubs. 1986 wird Schneider Mitglied im Vorstand und 2013 mit der Verantwortung als Präsident betraut. Die Vertreter der Clubs klassischer Fahrzeuge sind zu recht stolz auf ihren langjährigen Verbandschef, wissen sie doch die vielfältigen Aufgaben im politischen Umfeld von Berlin und Brüssel bei ihm in guten Händen. Peter Schneider nimmt in fairer und vertrauensvoller Zusammenarbeit seine Aufgaben bei allen politischen Partnern im Bundestag und Landtag wahr. Als Mitglied im Bundesfachausschuss Verkehr der FDP werden seine Positionen mehrfach abgerufen und diskutiert.
F-kubik ehrt 2024 mit dem Goldenen Kolben Peter Schneider für seinen langjährigen persönlichen Einsatz in der Öffentlichkeit zur Verbesserung der Rahmenbedingungen des deutschen Veteranen- und Oldtimerwesens und damit zum sichtbaren Erhalt der Fahrzeuggeschichte. Er ist der 19. Preisträger dieser seit 2006 viel beachteten Auszeichnung.
Zum Goldenen Kolben und seinen Preisträgern seit 2006
Der „Goldene Kolben“ wird durch die Gruppe F-kubik einstimmig und unabhängig an Personen und Institutionen verliehen. Der Preis soll die besondere Bedeutung der „Fahrzeuggeschichte“ in der Öffentlichkeit zeigen und außergewöhnliche Leistungen und Ergebnisse ehren. Diese Auszeichnung in Form eines polierten Motorkolbens mit Gravur und Ehrennadel wird jährlich seit 2006 auf der Bremen Classic Motorshow überreicht.
2006: Günther Krön für die Wiederbelebung und Durchführung der historischen Fahrt „2000 km durch Deutschland“.
2007: Karl-August Almstadt für frühe publizistische Leistungen zur Fahrzeuggeschichte als TV-Moderator und Publizist zum Aufbau und Erscheinen der Fachzeitschrift AutoBild Klassik.
2008: Winfried A. Seidel als Initiator und Betreiber der Veterama sowie des Automuseums Dr. Carl Benz in Ladenburg.
2009: Prof. Dr. Peter Kirchberg (+) für seine langjährige Arbeit an der Universität Dresden und Dokumentationen zur Geschichte der Auto Union.
2010: Dipl.-Ing. Mag. phil. Wolfgang M. Buchta als Herausgeber und Chefredakteur der Fachzeitschrift Austro-Classic.
2011: Karl Reese (+) als Experten und einer der ersten Publizisten der Motorradgeschichte in einer bis dahin unbekannten Vielfalt.
2012: Michael Graf Wolff Metternich (+) als Interpret für die Maybach-Geschichte und entsprechende Dokumentationen und Veröffentlichungen.
2013: Erika Kübler für ihr Engagement zum Erhalt des Lebenswerks des Künstlers und Designers Louis L. Lepoix aus Baden-Baden.
2014: Ivan Mahy für seinen unermüdlichen Einsatz, eine einzigartige Fahrzeugsammlung in Belgien möglichst weitgehend der Öffentlichkeit zugänglich zu erhalten.
2015: Roger Gloor aus der Schweiz für langjährige, fundierte Aufbereitung der automobilen Vergangenheit in der Automobil Revue sowie in der Zeitschrift auto exclusiv.
2016: Karl Ludvigsen als Manager der Automobilwirtschaft mit den Fähigkeiten der systematischen Recherche, Aufarbeitung und weltweiten Publikation automobilhistorischer Themen.
2017: Johannes Th. Hübner als Automobilexperten, Publizisten und Designer, der seine Kenntnisse der Fahrzeuggeschichte einer interessierten Öffentlichkeit überzeugend vermitteln kann.
2018: Heiner Rössler für sein herausragendes Engagement einer lebendigen Präsentation und Dokumentation der Fahrzeuggeschichte in der Öffentlichkeit durch den Betrieb des Fahrzeugmuseums in Melle.
2019: Jürgen Book als Initiator des Programms Glasurit Classic Car Colors, der größten Farbtondatenbank der Welt, einem vorbildlichen Beitrag zur Denkmalpflege.
2020: Dieter Dressel für den Aufbau des Museums „Central Garage“ in Bad Homburg v.d.H. mit Organisation und Durchführung beispielhafter Ausstellungen zur Fahrzeuggeschichte.
2021: Matthias Kaluza für anschauliche, unterhaltsame und erlebenswerte Gestaltungen von automobilhistorischen Ausstellungen und Fachbüchern.
2022: Das Team vom IFA-Museum in Nordhausen für den Aufbau eines Museums zur Geschichte der Diesel-Entwicklungen und der Dokumentation der Technikgeschichte am Standort.
2023: Bruno von Rotz als Initiator und Inhaltsgeber der Internet-Plattform „zwischengas“, um aktuell historische Informationen zur Fahrzeuggeschichte digital aufzubereiten und zu vermitteln.
Über F-kubik
Das „Forum für Fahrzeuggeschichte“ oder kurz F-kubik ist eine seit 2001 wirkende Gruppe von Fahrzeug-Historikern, Motorjournalisten und Verlegern zur Stärkung der Bedeutung der Fahrzeuggeschichte in der Öffentlichkeit. Zur Gruppe zählen Eckhart Bartels, Lars Döhmann, Horst- Dieter Görg, Dr. Wolfgang Kaese, Ulrich Knaack, Rainer Manthey, Gerhard Placke, Burkhard Schäfer, Halwart Schrader und Hans-Joachim Weise. Neben anerkannten eigenen Veröffentlichungen oder Expertisen zu historischen Fahrzeugen bündeln sie ihr Fachwissen zur Fahrzeuggeschichte bei der Mitarbeit in Projekten der Industrie, öffentlichen Einrichtungen und privaten Sammlungen sowie bei Oldtimer-Veranstaltungen und -Messen wie der Bremen Classic Motorshow. Für die interessierte Öffentlichkeit werden Symposien zur Fahrzeug-geschichte an wechselnden Orten durchgeführt und die Beiträge namhafter Referenten in der Buchreihe „Archiv zur Fahrzeuggeschichte“ in begrenzter Auflage publiziert. Weitere Informationen findet man unter www.f-kubik.de